Auto verkaufen: Was beachten?

Was musst du beachten? Wir erklären dir in sechs Schritten alles Wichtige.

Von Autoaufbereitung über Zahlungsvereinbarung bis zum Kaufvertrag: Unsere Checkliste zum Autoverkauf fasst alle wichtigen Punkte zum Ausdrucken und Abhaken zusammen.

Auto verkaufen

Willst du dein Auto möglichst einfach verkaufen und den bestmöglichen Preis erhalten, musst du einige Dinge beachten. Wir erklären dir in sechs Schritten, wie du am besten vorgehst und fassen alles in einer Checkliste zum Autoverkauf zusammen.

Grundlegende Fragen 

Bevor du dein Auto wirklich verkaufen kannst, solltest du dich zu diesen Fragen informieren.

Warum will ich mein Auto verkaufen?

Mache dir klar, aus welchem Grund du dein Auto verkaufen willst. Das ist oft ein Argument für den Käufer. Nennst du als Grund beispielsweise, dass es nicht gut fährt, wirst du es vermutlich nicht so leicht los.

Tust du es aus Geldnot, solltest du das Auto nicht für einen Schnäppchenpreis anbieten. Es könnte sinnvoll sein, sich das fehlende Geld zu leihen, dein Auto für den Preis, den es wert ist verkaufen, und die Schulden dann zurück zu zahlen.

Es gilt: Verkaufe es nicht überstürzt, sondern lass dir Zeit und informiere dich ausreichend. Dann findest du den richtigen Käufer und erhältst eine gerechte Summe für deinen Wagen.

An wen will ich mein Auto verkaufen?

Du kannst dein Auto an eine Privatperson oder einen Händler verkaufen. Mehr als 90 Prozent verkaufen ihr Auto privat, weil sie mehr Geld bekommen. Bei Händlern geht der Verkauf meist schneller und einfacher.

Wo will ich mein Auto verkaufen?

Du kannst dein Fahrzeug über eine Online-Plattform wie Mobile oder Autoscout verkaufen oder eine Anzeige in der Zeitung schalten. Die Käufer sind meist Privatleute und zahlen oft den besten Preis. Du musst aber etwas Geduld und Nerven mitbringen, um die Besichtigungen zu organisieren und nicht an die falschen Leute zu geraten.

Alternativ kannst du dein Fahrzeug über ein Autoankauf- oder Vermittlungsportal verkaufen, wie zum Beispiel Carsale24 oder Mobile Motorverkauf. Der Anbieter (quasi Händler) kauft dein Fahrzeug oder findet ein passendes Angebot. Achte dabei besonders darauf, nur seriöse Anbieter zu wählen; Zertifikate und Erfahrungsberichte helfen bei der Wahl. Weil eine Zwischenperson involviert ist, ist der Gewinn nicht so hoch, der Verkauf aber unkomplizierter. Händler gibt es natürlich nicht nur online. Du kannst auch zum nächsten Gebrauchtwagenhändler in deiner Nähe fahren und dir ein Angebot machen lassen.

Übrigens: Gebrauchtwagen lassen sich normalerweise im Frühjahr und Herbst am besten verkaufen, in der Urlaubszeit im Sommer am schlechtesten.

Muss ich mein Auto vorher abmelden?

Du musst dein Auto nicht abmelden, kannst es aber tun. Meldest du dein Auto ab, bist du auf der sicheren Seite. Kfz-Versicherung und Steuer musst du dann nicht mehr bezahlen. Es entstehen lediglich die Kosten für das Abmelden des Autos. Willst du das Auto aber übergeben, muss der Käufer ein Kurzzeitkennzeichen organisieren. Das brauchst du auch, wenn der Käufer in dem Zeitraum eine Probefahrt machen will.

Alternativ kannst du im Vertrag festlegen, dass der Käufer das Auto umgehend nach dem Kauf ummelden muss. Dann sparst du dir den Weg zur Zulassungsstelle. Die Kfz-Versicherung geht beim Verkauf auf den Käufer über; er kann sie innerhalb eines Monats mit Sonderkündigungsrecht kündigen.

1. Autoverkauf vorbereiten 

Als erstes musst du bekannt machen, dass du dein Auto verkaufen willst. Hast du keinen Bekannten, der es kaufen will, schaltest du eine Anzeige.

Preis ermitteln

Ermittle vorher einen realistischen Preis. Ist er zu hoch, wirst du keinen Käufer finden; ist er zu niedrig, machst du weniger Gewinn. Schau dir die Preise ähnlicher Anzeigen an, frage eine Fachperson oder lasse dein Fahrzeug bewerten, zum Beispiel bei Schwacke für 7,90 Euro. Auch TÜV oder DEKRA erstellen Wertgutachten, sie sind aber viel teurer.

Festpreis oder Verhandlungsbasis? Die meisten Käufer bevorzugen eine Verhandlungsbasis. Beachte, dass du dann meist nicht den Preis bekommst, den du verlangst. Als Richtwert für die Verhandlungsbasis gilt oft: Verkaufspreis minus 15 Prozent. Alternativ kannst du einen Festpreis angeben.

Anzeige erstellen

Auf vielen Plattformen kannst du dein Auto kostenlos einstellen. In der Anzeige solltest du den Gebrauchtwagen so genau und ehrlich wie möglich beschreiben. In den Text gehören:

  • Technische Daten
  • Datum der letzten Hauptuntersuchung
  • Laufleistung
  • Sonderausstattung

Der Käufer soll wissen, was er bekommt. Sonst könntet ihr euch später uneinig sein und müsst stärker verhandeln.

Oft ist der Anzeigentext sogar schon vorgegeben und du musst nur noch Angaben wie Modell, Farbe, Erstzulassung etc. ausfüllen. Vor allem Zubehör wie Winterreifen oder Dachträger können ein Verkaufsargument sein. Du kannst es aber auch als späteren Verhandlungszusatz nutzen.

Sehr wichtig sind gute Fotos. Diese sollten eine sehr gute Qualität haben (nicht einfach ein Handyfoto) und das Auto von außen und innen zeigen. Fotografiere dabei auch besondere Details und Schäden.

Ein Tipp: Willst du Platz sparen, weil jedes Wort Geld kostet, kannst du Abkürzungen verwenden. Wir haben dir die wichtigsten Abkürzungen von Fahrzeuginseraten in einem PDF zusammengefasst.

2. Auto aufbereiten 

Kommt es zu einer Besichtigung, solltest du deinen Wagen natürlich auf Vordermann bringen. Ein gewaschenes und gesaugtes Auto vermittelt direkt einen hochwertigeren Eindruck.

Autowäsche
Zur Autoaufbereitung gehört auch eine Autowäsche. © gettyimages/DevidDO

Professionelle Aufbereitung

Du kannst dein Auto in einer Werkstatt oder bei speziellen Anbietern professionell aufbereiten lassen. Das lohnt sich vor allem, wenn der Lack ungepflegt aussieht oder kleine Kratzer und Dellen hat. Kann das kostengünstig entfernt werden, kann es den Wert deines Autos steigern. Wäge dabei ab, ob sich die Kosten lohnen.

Die Methoden sind je nach Beschädigung und Verunreinigung sehr unterschiedlich. Das kannst du im Rahmen einer professionellen Autoaufbereitung machen:

  • Innenreinigung: Polstersitze, Teppiche und Fußmatten werden gesaugt und speziell gereinigt. Für Ledersitze gibt es eine besonders schonende Reinigung. Auch Kunststoffelemente, Pedale und Ablageflächen werden gesäubert und poliert. Sogar kleine Schönheitsmakel wie leichte Risse in der Türverkleidung können mit speziellen Reparatursets beseitigt werden. Auch eine professionelle Geruchsentfernung ist möglich.
  • Außenreinigung: Die Karosserie wird gereinigt, Scheiben und Spiegel werden gesäubert. Der Lack wird mit einer speziellen Politur gepflegt und versiegelt.
  • Reifenpflege und Felgenreinigung: Die Reifen werden gereinigt, der Reifengummi gepflegt. Rückstände und Schmutz in den Felgen werden entfernt.
  • Lackschäden: Kleine Kratzer und Schrammen werden (meist kostengünstig) nur an der beschädigten Stelle ausgebessert. Tiefe Kratzer, Löcher oder Risse können natürlich auch teuer behoben werden.
  • Motorreinigung: Öl- und Schmutzrückstände werden entfernt. Aber: Ein zu gepflegter Motorraum erweckt bei einigen Käufern den Anschein, du hättest etwas zu verbergen.

Je nach Umfang kann eine Autoaufbereitung etwa zwischen 50 und 500 Euro kosten. Meist musst du mit 1 bis 3 Tagen Zeit rechnen.

Übrigens: Auch eine möglichst neue Hauptuntersuchung ist für viele Käufer ein Argument, weil sie mit weniger Problemen rechnen müssen.

Selbst aufbereiten

Du kannst dein Auto natürlich auch selbst reinigen und aufbereiten. Achte aber auf hochwertige und schonende Pflegemittel. Unser Ratgeber zur Autopflege kann helfen. Das kannst du tun:

  • Wasche und pflege dein Auto außen und innen. Dazu gehören Sitze, Teppiche, Kunststoffelemente, Ablageflächen, Pedal, Spiegel und Scheiben. Auch Reifen, Felgen und der Motorraum dürfen nicht vergessen werden.
  • Kontrolliere den Reifendruck, Ölstand, das Kühlwasser und die Bremsflüssigkeit.
  • Achte darauf, dass Reserverad, Warndreieck und sonstiges Zubehör vorhanden sind.
  • Kontrolliere das Auto auf kleine Steinschläge, Kratzer und Schrammen. Oft kannst du sie mit Reparatursets selbst beseitigen.

Achtung: Ein zu perfekt hergerichtetes Auto kann auch den Eindruck erwecken, dass du etwas zu verbergen hast. Blitzende Armaturen, ein übersauberer Motorraum und eine ganz neue Motorabdeckung können missverstanden werden.

3. Probefahrt vereinbaren 

Ein interessierter Käufer will dein Auto meist Probe fahren. Das solltest du ihm ermöglichen, rein theoretisch musst du es aber nicht. Kläre unbedingt, wer laut Versicherung mit deinem Fahrzeug fahren darf.

Die Probefahrt sollte möglichst bei Tag stattfinden. Lass dir unbedingt Ausweis und Führerschein des Kaufinteressenten zeigen und fahre immer mit. Verlasse den Wagen nicht, ohne den Schlüssel abzuziehen, und nimm, wenn dir etwas komisch vorkommt, noch eine zweite Person mit.

Sehr wichtig: Fährt der Käufer mit dem Auto, deckt die Kfz-Haftpflichtversicherung deines Fahrzeugs zwar Schäden an Dritten; entstehen bei einem Unfall aber Schäden am Auto, muss das deine Vollkaskoversicherung übernehmen.

Lege vor der Probefahrt unbedingt schriftlich fest, dass der Interessent bei einem Schaden für die Selbstbeteiligung und eine mögliche Rückstufung deiner Versicherung haftet. Hier findest du ein Musterformular: Vereinbarung für die Probefahrt (PDF).

4. Zahlung vereinbaren 

Am sichersten ist eine Barzahlung. Dann erhältst du garantiert den vereinbarten Betrag. Du kannst eine Anzahlung annehmen, wenn bei der Abholung der Rest in bar bezahlt wird. Übergib dein Fahrzeug und die Papiere aber erst, wenn du den vollen Kaufpreis erhalten hast. Das Betrugsrisiko ist sonst hoch.

Bargeld beim Autokauf
Du solltest das Geld in Bar verlangen. © gettyimages/Ocskaymark

Schuldscheine, Überweisungen oder Ratenzahlungen solltest du nicht akzeptieren. Auch hier ist das Betrugsrisiko hoch. Bei Ratenzahlungen hat der Käufer auch ein Widerspruchsrecht von einer Woche.

Werde misstrauisch, wenn der Käufer aggressiv wird, dich unter Druck setzt oder deinen Preis akzeptiert, aber weitere Bedingungen ablehnt. Unterschreibe nichts, was der Käufer mitbringt, sondern nutze deinen Vertrag.

5. Kaufvertrag erstellen 

Den Kaufvertrag solltest du immer schriftlich machen. Bist du terminlich verhindert, kannst du eine Verkaufsvollmacht ausstellen.

Das sollte im Kaufvertrag stehen

Bei uns findest du einen Muster-Kaufvertrag (PDF). Das sollte darin vorkommen:

  • Daten des Käufers und Verkäufers: Prüfe unbedingt die Ausweispapiere des Käufers. Achte darauf, dass der Käufer über 18 Jahre alt ist, sonst braucht er die Unterschrift des gesetzlichen Vertreters.
  • Fahrzeugdaten: Das Fahrzeug muss genau beschrieben werden. Es gehören unter anderem Fahrzeugtyp, Hersteller, Fahrzeug-Identifizierungsnummer, Kilometerstand und TÜV-Termin in den Vertrag. Auch Sonderausstattung und Zubehör müssen aufgenommen werden.
  • Schäden und Mängel: Nimm Mängel und Schäden unbedingt in den Vertrag auf. Sonst kann sich der Verkäufer nachträglich beschweren, über Mängel nicht informiert worden zu sein. Unfallschäden, eine gewerbliche Nutzung oder ausgetauschte Teile sollten genau beschrieben werden.
  • Ummeldepflicht und Versicherung: Hast du das Auto nicht abgemeldet, solltest du den Käufer im Vertrag unbedingt zur unverzüglichen Ummeldung verpflichten. Auch die Kfz-Versicherung geht beim Verkauf auf den Käufer über. Du kannst ihn zum Kfz-Versicherung wechseln innerhalb des einmonatigen Sonderkündigungsrechts verpflichten.
  • Kaufpreis und Unterlagen: Natürlich muss der Kaufpreis im Vertrag stehen. Du solltest auch Datum und Uhrzeit der Fahrzeugübergabe festhalten. Der Käufer muss bestätigen, alle Schlüssel und Unterlagen von dir erhalten zu haben.
  • Gewährleistungsausschuss: Als privater Anbieter kannst du die gesetzlich vorgeschriebene Gewährleistung von zwei Jahren ausschließen („Gekauft wie gesehen“). Das solltest du tun. Entdeckt der Käufer Mängel, die ihm zum Verkaufszeitpunkt hätten bekannt sein müssen, kann er den Vertrag sonst anfechten.
  • Unterschrift: Der Vertrag muss mit beiden Unterschriften bestätigt werden.

Veräußerungsanzeige

Du musst auch eine Veräußerungsanzeige ausfüllen. Damit bestätigen du und der Käufer, dass das Auto verkauft wurde. Eine schickst du an die Zulassungsstelle und eine an die Versicherung. Erst, wenn die Veräußerungsanzeigen eingegangen sind, ist der Autoverkauf offiziell und deine Steuerpflicht beendet.

Vergisst der neue Halter das Fahrzeug umzumelden, bist du auf der sicheren Seite und musst nicht weiterhin Kfz-Steuer und Versicherung zahlen. Eine Original-Veräußerungsanzeige solltest du in deinen Unterlagen behalten. Hier findest du eine Veräußerungsanzeige (PDF).

6. Unterlagen übergeben 

Beim Verkauf des Fahrzeugs musst du folgende Dokumente und Gegenstände übergeben:

  • Kaufvertrag, von beiden Parteien unterschrieben
  • Zulassungsbescheinigung Teil I (Fahrzeugschein)
  • Zulassungsbescheinigung Teil II (Fahrzeugbrief)
  • HU und AU-Bescheinigung
  • Serviceheft, Wartungs- und Reparaturrechnungen (wenn vorhanden)
  • Bilder und Gutachten bei Unfallschäden (wenn vorhanden)
  • Schlüssel oder Codekarten für das Fahrzeug
  • Bedienungsanleitung
  • Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE), Bauartgenehmigungen und Teilgutachten für Zubehör und Anbauteile (wenn vorhanden)
Schluesseluebergabe
Übergebe die Schlüssel erst, wenn du das Geld erhalten hast. © gettyimages/Ridofranz

Übergebe das Fahrzeug und Fahrzeugbrief erst, wenn du den vollen Kaufpreis erhalten hast. Die Unterlagen musst du behalten:

• Zweiter Kaufvertrag, von beiden Personen unterschrieben

• Veräußerungsanzeige, von beiden Personen unterschrieben

Checkliste zum Autoverkauf 

Waren das sehr viele Informationen? Wir haben für dich alle wichtigen Schritte von Autoaufbereitung über Kaufvertrag bis Veräußerungsanzeige in einer Checkliste zum Autoverkauf zusammengefasst. Du kannst sie einfach ausdrucken und jeden erledigten Punkt abhaken. Dann vergisst du garantiert nichts.

Willst du dann ein neues Auto kaufen, wechselst du quasi die Seite. Erfahre in unserem Ratgeber, worauf du aus Käufersicht beim Autokauf achten musst.

Wir wünschen dir viel Erfolg beim Autoverkauf und allzeit gute Fahrt! Deine Allianz Direct

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