Hagelschaden am Auto

Im Sommer kommt es immer wieder zu starken Gewittern mit Sturm und Hagel.

Deshalb ist es für dich wichtig zu wissen, was bei einem Hagelschaden am Auto zu tun ist und welche Versicherung den Schaden zahlt. Wir klären umfassend auf!

Hagelschaden

Was tun bei einem Hagelschaden am Auto?

Damit du weißt, was bei einem Hagelschaden zu tun ist, haben wir eine Checkliste für dich erstellt. Wenn du keine Kaskoversicherung abgeschlossen hast, kannst du den ersten Punkt überspringen. Ein Gutachten kann aber trotzdem sinnvoll sein.

  1. Kontaktiere deine Kaskoversicherung: Hagelschäden werden von der Kaskoversicherung übernommen. Deshalb solltest du einen Hagelschaden zeitnah melden, damit dein Versicherer den Zusammenhang zu einem regionalen Unwetter nachvollziehen kann. Du musst im Vorfeld aber keine Fotos von dem Schaden machen, die Versicherung vermittelt dich normalerweise an einen Gutachter.
  2. Lasse den Schaden begutachten: Weil Hagelschäden von wenigen kleinen Dellen bis hin zum wirtschaftlichen Totalschaden reichen können, muss ein Gutachter den Schaden bewerten. Sind nach einem Hagelsturm viele Fahrzeuge betroffen, findet die Begutachtung als Sammeltermin statt.
  3. Repariere dein Auto nach dem Gutachten: Es ist wichtig, dass du das Auto erst reparieren lässt, nachdem du das Gutachten bekommen hast. Einen Hagelschaden solltest du am besten immer von einem Fachmann beheben lassen. Achte darauf, ob du mit deinem Versicherer eine Werkstattbindung vereinbart hast. Dann musst du dein Fahrzeug zu einer Partnerwerkstatt deiner Versicherung bringen.

Das solltest du wissen: Wenn du einen Leasingwagen fährst, kontaktiere am besten direkt deinen Leasinggeber. Die meisten Leasingwagen sind kaskoversichert, sodass du normalerweise nur die Selbstbeteiligung bezahlen musst. Das sind meist 150 Euro bei der Teilkasko und 300 Euro bei der Vollkasko.

Wer zahlt bei einem Hagelschaden am Auto?

Es gibt drei Möglichkeiten, wer den Hagelschaden am Auto übernimmt:

  1. Die Kaskoversicherung zahlt die Reparatur: Wenn du eine Kaskoversicherung abgeschlossen hast, übernimmt die Police den Hagelschaden. Bei einem Vertrag mit Werkstattbindung musst du dein Auto in einer Partnerwerkstatt reparieren lassen. Du musst in dem Fall normalerweise nur die Selbstbeteiligung bezahlen, die du mit deiner Versicherung ausgemacht hast. Die Selbstbeteiligung liegt bei Teilkasko-Leistungen meist bei 150 Euro.
  2. Die Kaskoversicherung zahlt dir die Kosten aus: Kleine Dellen musst du nicht reparieren lassen. Trotzdem lohnt sich ein Gutachten. Die Reparaturkosten, die der Gutachter berechnet, zahlt dir deine Kaskoversicherung auch aus.
  3. Du zahlst die Reparatur selbst: Wenn du keine Versicherung für Hagelschäden hast (Vollkasko oder Teilkasko), musst du alle anfallenden Kosten für die Reparatur selbst übernehmen.

Welche Versicherung übernimmt Hagelschäden?

Schäden durch Hagel sind über die Kaskoversicherung abgedeckt. Hast du eine Teilkaskoversicherung abgeschlossen, übernimmt die Police normalerweise alle Kosten für die Reparatur. Es sei denn, es wurde eine Selbstbeteiligung vereinbart. In einem solchen Fall zahlst du die festgelegte Selbstbeteiligung, die Versicherung übernimmt den Rest bis zur Höhe des Wiederbeschaffungswertes (die Summe, die dein Fahrzeug vor dem Schaden noch wert war).

Übrigens: Um deinen Schadenfreiheitsrabatt musst du dir keine Sorgen machen. Er bleibt erhalten, auch wenn du die Leistungen der Teilkaskoversicherung in Anspruch nimmst.

Bis wann muss ich einen Hagelschaden melden?

Am besten informierst du deine Versicherung so schnell wie möglich über einen Hagelschaden. So weiß der Versicherer sofort, welches Unwetter für den Schaden verantwortlich war.

Es gibt normalerweise keine gesetzliche Frist, bis wann du einen Hagelschaden melden musst. Viele Versicherungen haben aber eine vertragliche Schadenmeldepflicht festgelegt. Das bedeutet, dass du den entstandenen Schaden innerhalb eines bestimmten Zeitraums (meistens innerhalb einer Woche) melden musst.

Bei Allianz Direct kannst du den Schaden direkt online melden.

Wie bekomme ich mein Geld für den Hagelschaden von der Versicherung?

Wenn du den Schaden bei deiner Versicherung gemeldet hast, wird deine Kfz-Versicherung dir einen Gutachter schicken. Der Fachmann sieht sich den Hagelschaden an deinem Auto an und schreibt ein Gutachten. Seine Einschätzung übermittelt er direkt an dich und die Versicherung. Mit dem Gutachten kannst du dann eine Werkstatt aufsuchen.

Was zahlt die Versicherung bei einem Hagelschaden?

Neben den Hageldellen übernimmt die Versicherung auch Glasschäden, die der Hagel verursacht hat. Deine Versicherung zahlt Hagelschäden normalerweise bis zur vereinbarten Versicherungssumme. Hast du einen Vertrag mit Selbstbeteiligung, musst du die Selbstbeteiligung bezahlen. Das sind normalerweise 150 Euro bei der Teilkasko und 300 Euro bei der Vollkasko.

Das solltest du wissen: Kostet die Reparatur mehr als der Kauf desselben Autos (Wiederbeschaffungswert), spricht man von einem Totalschaden. Bei einem Totalschaden zahlt die Versicherung eine Entschädigungssumme. Diese setzt sich zusammen aus dem Wiederbeschaffungswert, von dem der Restwert (die Summe, die dein Auto nach dem Schaden aktuell noch wert ist) deines Autos abgezogen wird.

Beispiel: Für dein Auto bekommst du nach dem Hagelschaden noch 2.500 Euro. Ein vergleichbares Auto ohne Schaden kostet aber um die 3.500 Euro. Die Reparatur des Hagelschadens wurde von einem Gutachter auf circa 4.000 Euro geschätzt. Ein neues Auto ist also günstiger als eine Reparatur.

So berechnest du die Entschädigungssumme, die du noch von der Versicherung bekommst:

3.500 Euro Wiederbeschaffungswert - 2.500 Euro Restwert - 150 Euro Selbstbeteiligung = 850 Euro Entschädigungssumme

Kann ich mir die Kosten für den Hagelschaden auszahlen lassen?

Du kannst dir die Kosten für die Reparatur auch auszahlen lassen, wenn du dein Auto nicht reparieren lassen willst. Du bekommst von der Versicherung die Summe ausgezahlt, die der Gutachter für eine mögliche Reparatur festgelegt hat.

Wichtig ist: Wenn zum Beispiel eine Autoscheibe kaputtgegangen und dein Auto deshalb nicht mehr verkehrssicher ist, musst du das Fahrzeug reparieren lassen. Hat der Hagel nur kleine Dellen an deinem Auto hinterlassen, musst du den Schaden nicht unbedingt beheben.

Das solltest du wissen: Willst du dein Auto später doch reparieren lassen und die Reparatur kostet mehr, als im Gutachten festgelegt, zahlt die Versicherung normalerweise die Mehrkosten.

Werde ich nach einem Hagelschaden am Auto zurückgestuft?

Nach einem Hagelschaden kann dich die Versicherung nicht in eine schlechtere SF-Klasse einstufen. Denn bei der Teilkasko gibt es gar keinen Schadenfreiheitsrabatt. Für Hagel und andere Umwelteinflüsse bist du nicht verantwortlich und musst deshalb auch bei der Vollkasko keine höheren Versicherungsbeiträge bezahlen.

Wie hoch sind die Kosten für die Reparatur eines Hagelschadens?

Ein Gutachter stellt normalerweise fest, wie hoch die Kosten für einen Hagelschaden sind. Wir haben dir aufgelistet, wie viel ein Hagelschaden nach allgemeinen Recherchen ungefähr kostet:

Kosten für die Reparatur eines Hagelschadens
Mit diesen Kosten kannst du bei einem Hagelschaden an deinem Auto ungefähr rechnen. © Allianz Direct

Was muss ich bei einem Gutachten beachten?

Manche Hagelschäden sieht man nicht besonders gut. Deshalb solltest du dein Auto auch dann von einem Gutachter untersuchen lassen, wenn du meinst, dass keine Schäden durch den Hagel entstanden sind. Wir erklären dir, was du zum Gutachten wissen musst.

So bereitest du dich auf den Termin vor

Damit der Gutachter alle Hagelschäden entdeckt und seine Geräte gut arbeiten können, ist es wichtig, dass dein Auto sauber und trocken ist. Am besten fährst du vor dem Termin noch einmal durch die Waschstraße. So werden Schäden besser sichtbar.

Halte außerdem deine Fahrzeugpapiere bereit. So kann der Gutachter den Wert des Autos und die Kosten für die Reparatur besser einschätzen.

Das macht der Gutachter

Sind tausende Fahrzeuge in der gleichen Region von einem Hagelschaden betroffen, kommt es bei Sammelterminen zu langen Wartezeiten. Einige Versicherungen, wie beispielsweise Allianz Direct, haben diesem Szenario bereits Abhilfe geschaffen: Ein Hagelscanner halbiert die Zeit der Begutachtung.

Dazu fährt der Versicherte mit seinem Wagen in einen überdimensionalen Scanner, der an eine Waschstraße erinnert. Kameras vermessen den Schaden. Die Daten werden sofort ausgewertet und mit dem Versicherungsnehmer besprochen. Reparatur oder Onlineüberweisung werden noch an Ort und Stelle vom Sachbearbeiter in die Wege geleitet.

Wie werden Hagelschäden am Auto repariert?

Wie aufwändig die Reparatur ist, hängt ganz von der Art des Schadens ab. Bei Dellen ist meist der Lack nicht beschädigt, weshalb die Drück- oder Klebetechnik angewendet wird.

  • Drücktechnik: Dabei werden die Dellen von innen nach außen gedrückt.
  • Klebetechnik: Durch Klebepads lassen sich die Dellen verdecken.

Hat der Hagel aber auch den Lack zerstört, ist zusätzlich eine neue Lackierung fällig.

Bei Glasschäden  kann es durchaus sein, dass die Werkstatt die Scheibe ersetzen muss. Kleinere Schäden lassen sich allerdings auch ohne kompletten Austausch reparieren.

Wann ist die Gefahr für Hagelschäden am größten?

Im Frühsommer, wenn warme und kalte Luftmassen aufeinandertreffen, ist die Gefahr von heftigen Unwettern mit Hagel besonders hoch. Alle Rekord-Hagelschläge der Vergangenheit trafen Autobesitzer fast ausnahmslos im Juni oder Juli, also den Monaten mit den meisten Hageltagen.

Auch der teuerste Hagelsturm in der Geschichte der Kfz-Versicherung ereignete sich an einem Julitag. Mit teilweise tennisballgroßen Hagelkörnern beschädigte der Münchner Hagel im Jahr 1984 in wenigen Minuten jedes dritte Auto.

Starke Hagelschläge der Vergangenheit

  • Münchner Hagel (Juli 1984): 230.000 beschädigte Autos/Schaden ca. 1300 Mio. Euro
  • Kölner Hagel (Juli 1994): 140.000 Autos/Schaden ca. 450 Mio. Euro
  • Hilal (Juni 2008) bei Krefeld: 215.000 Autos/Schaden ca. 600 Mio. Euro
  • Manni & Norbert (Juni 2013) bei Hagen: 190.000 Autos/Schaden ca. 400 Mio. Euro

Immer mehr Hagelschäden

Eine Langzeitbetrachtung der Schadenstatistik zeigt eine klar steigende Zahl von Hagelschäden an Fahrzeugen:

  • 1980 bis 1989: 102.000 Fahrzeuge/Jahr
  • 1990 bis 1999: 226.000 Fahrzeuge/Jahr
  • 2000 bis 2009: 276.000 Fahrzeuge/Jahr

Und die Prognose bleibt schlecht: Der GDV sagt bis 2040 eine Steigerung der Schäden durch Sturm und Hagel um 7 Prozent voraus. Von 2041 bis 2070 soll dieser Wert noch einmal sehr deutlich um 28 Prozent steigen.

Richtig vorsorgen bei Hagel

Wenn du einen Hagelschaden am Auto hast, solltest du das am besten deiner Kaskoversicherung melden. Die Teilkaskoversicherung zahlt den Hagelschaden, du musst nur die Selbstbeteiligung übernehmen. Hast du keine Kaskoversicherung, kannst du den Hagelschaden auf eigene Kosten reparieren lassen. Die Reparaturkosten variieren dabei stark nach Größe und Anzahl der Dellen oder auch ob die Scheibe repariert werden muss.

Willst du hohe Kosten vermeiden, sorge bei schlechtem Wetter am besten vor. Wenn du keinen überdachten Stellplatz hast, kannst du zum Beispiel Hagelschutzmatten nutzen, wodurch die Schäden meist geringer sind. Hagelschutz-Apps warnen dich außerdem vor einem nahenden Unwetter.

Prävention: Schutz vor Hagel und anderen Extremwetterereignissen

Schutz vor Hagel

Parke dein Auto wenn möglich unter einem Vordach, in einer Garage oder einem Carport. Nutze ansonsten eine Hagelschutzdecke oder -Folie, um Schäden zu vermeiden. Fahre langsamer und halte mehr Abstand zu anderen Fahrzeugen, wenn ein Hagelsturm aufkommt.

Weniger Fahren, das eigene Auto schützen, mehr Sparen und dazu die Umwelt schonen

Eine effektive Maßnahme, um das eigene Auto vor den wachsenden Gefahren durch die Klimawandel und zusätzlich auch den Geldbeutel zu schützen, ist das Reduzieren der Fahrkilometer. Weniger zu fahren bedeutet ein geringeres Schadenrisiko, was sich positiv auf deinen Versicherungsbeitrag bei Allianz Direct auswirkt. Gleichzeitig reduzierst du die CO2-Emissionen und leistest einen Beitrag zum Umweltschutz.

Schutz bei Starkregen und Hochwasser

Während eines Starkregens oder Hochwassers ist es ratsam, auf höher gelegenen Flächen zu parken. Fahre langsamer durch überschwemmte Bereiche und sei auf Aquaplaning und abgerissene Äste auf der Fahrbahn vorbereitet. Sollte das Wasser zu hoch steigen, verlasse das Auto und suche höher gelegenes Terrain auf.

Vorsorge gegen Sturmschäden

Vermeide das Parken unter Bäumen oder in der Nähe von Stromleitungen, um Schäden durch herabfallende Äste oder andere Objekte zu vermeiden. Bei starkem Wind solltest du Brücken und offene Gebiete meiden. Überprüfe Dachboxen oder Fahrradträger auf sichere Befestigung.

Winter- und Kältevorbereitung

Halte immer eine Schneeschaufel und einen Eiskratzer im Auto bereit. Prüfe vor der Fahrt, ob Scheinwerfer und Bremsen einwandfrei funktionieren. Nutze Winterreifen oder wenn nötig Schneeketten bei starkem Schneefall.

Vorsorge bei Hitze oder Feuer

Versuche, im Schatten zu parken, um Überhitzung zu vermeiden. Halte den Kühlmittelstand immer im Blick und überprüfe das Kühlsystem regelmäßig. Nutze einen Sonnenschutz für die Fenster und vermeide brennbare Gegenstände im Auto.

Vorbereitung für den Alltag

Die Vorbereitung auf unerwartete Situationen beginnt mit einfachen Schritten. Halte eine Powerbank für dein Handy bereit, um im Notfall erreichbar zu sein. Im Auto sollten immer eine Flasche Wasser und Snacks vorhanden sein, falls du irgendwo feststeckst. Eine Decke kann gegen Kälte helfen oder als Sitzunterlage dienen. Eine Hagelschutzdecke oder -Folie im Auto zu haben, kann auch eine kluge Idee sein.

Hier findest du die Punkte als Checkliste zum Download: Checkliste Extremwetterereignisse

Mann mit Notebook

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Hinweis zum Datenaustausch

Im Rahmen der gesetzlichen Regelungen der EU-Taxonomie-Verordnung teilen wir unsere Schadendaten zu klimabedingten Risiken mit Behörden, die diese Daten nachweislich für Analysen zur besseren Anpassung der Gesellschaft an den Klimawandel nutzen wollen. Dieser Service ist kostenlos. Anfragen hierzu senden Sie bitte an valentina.loria@allianzdirect.de.

Die Allianz ist Mitglied des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. und übermittelt zu statistischen Zwecken Schadendaten in eine Gemeinschaftsstatistik. Nähere Informationen hierzu finden Sie unter gdv.de.

Hinweis: Aus datenschutzrechtlichen Gründen können wir nur aggregierte Daten ohne Personenbezug übermitteln.